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Chinesischer Schulalltag – Ein Interview!

Verfasst von luca fröhlich

Veröffentlicht am 12. März 2019

Nele Brunner hat einen Freiwilligendienst in China mit dem Baumhaus-Projekt gemacht. Während ihres Dienstes hat sie einige chinesische Schülerinnen und Schüler interviewt. Wie nehmen junge Menschen ihren Schulalltag in wahr? Was bedeutet es ein Abitur in China zu machen? Die Schülerinnen und Schüler sind aus verschiedenen Klassen der Senior 2. In der Mittelschule werden die Lernenden nach Leistungen n eingeteilt. Vor dem Interview waren besonders einige der Schüler aus Klassen des dritten Leistungsniveaus (LN) sehr nervös, weil sie sich nicht zutrauten, ein gesamtes Interview auf Englisch durchzuführen. Es hat aber alles sehr gut funktioniert.

Sonntags ist euren einzigen schulfreien Nachmittag in der Woche. Was macht ihr an einem typischen Sonn- tagnachmittag?

Pu Tong (1. LN): Nichts Besonderes. Ich hole ein bisschen Schlaf nach, aber habe meistens keine Pläne.

Wang Yi Rong (3. LN): Ich schlafe viel, mache gerne Sport und treffe mich mit Freunden.

Wang Jin Meng & Xiang YI Fan(1. LN): Wir spielen Basketball und Computerspiele und machen oft Hausaufgaben.

Wang Tian Ci (Abschlussjahrgang, 1. LN): Ich schlafe hauptsächlich und mache meine Hausaufgaben. Manchmal gehe ich shoppen.

Der chinesische Schulalltag ist anders als in Deutschland. Wohnt ihr zu Hause oder in den Schlafsälen der Schule?

Cao Yu Hang(3. LN): Ich wohne in der Schule, aber ich mag es nicht gern. Die Schlafsäle sind mit acht Leuten pro Zimmer sehr voll und man hat nie Privatsphäre. Ich muss immer in der Schule essen, weil ich das Schulgelände in den Pausen nicht verlassen darf. Das Essen schmeckt mir aber nicht, weshalb mir meine Freun-de oft Essen von den Ständen vor der Schule mitbringen. Das rettet den Tag immer ein bisschen.

Wang Jin Meng(1. LN): Ich wohne zu Hause und bin auch froh darüber. Ich brauche zwar circa 20 Minuten bis zur Schule und muss immer meine kleine Schwester mitnehmen und zur Schule bringen, aber das ist okay.

Pu Tong & Xiang Yi Fan(1. LN): Wir sind auch froh, nicht in der Schule zu wohnen

Ihr habt jeden Tag 540 Minuten Unterricht. Von 07:10 Uhr bis 23:00 Uhr. In Deutschland hatte ich zwischen 270 und 360 Minuten Unterricht pro Tag. Haltet ihr die Abendstunden bis 23:00 Uhr wirklich für notwendig?

(Fast alle) Ja. Ich würde meine Hausaufgaben sonst nicht machen, wenn ich schon um 17:30 Uhr nach Hause gehen könnte und Freizeit hätte. Des- halb brauchen wir die Abendstunden.

Schülerin(1.LN): Ich denke die Abendstunden bringen nicht so viel, weil man häufig eh nur herum sitzt und oft nicht lernt.

Wenn du könntest, was würdest du an dem chinesischen Schulalltag ändern?

Wang Jin Meng(1. LN): Ich würde mehr Sportstunden pro Woche einführen.

Pu Tong(1. LN): Ich würde die Schule um 08:00 Uhr beginnen lassen und die Abendstunden natürlich streichen.

Wang Yi Rong(3. LN): Ich würde eine längere Pause für das Abendessen ein- richten. Eine Stunde zwanzig Minuten sind einfach viel zu kurz.

Womit würdet ihr eure Freizeit füllen, wenn ihr mehr davon hättet

Wang Yi Rong (3. LN): Ich würde mehr Zeit mit meinen Freunden verbringen.

Was haltet ihr davon, dass die Schüler ihren Leistungen entsprechend in Klassen eingeteilt werden?

Xiang Yi Fan(1. LN): Ich denke es ist notwendig, damit wir effizienter lernen.

Wang Yi Rong(3. LN): Für mich spielt das keine Rolle. Es beeinflusst mich nicht.

Abschlussjahrgang(1. LN): Es ist absolut notwendig, um optimal zu lernen.

Pu Tong(1. LN): Ich finde es unfair. Dadurch bekommen nicht alle Schüler dieselben Chancen. Außerdem werden wir mit viel mehr Druck konfrontiert und müssen viel höhere Erwartungen erfüllen. Das macht unseren Alltag noch anstrengender.

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