Erfahrungsberichte

Du bist noch nicht sicher, ob ein Freiwilligendienst für dich ist und willst sehen, wie genau die Projekte aussehen könnten, dann lies dir durch, was andere Freiwillige über ihren Dienst zu sagen haben.

Erfahrungsberichte

Ehemalige berichten

Die beste Art sich einen Eindruck von einem Freiwilligendienst bei Baumhaus zu verschaffen, ist zu sehen, was Ehemalige erlebt haben und zu berichten haben. Hier findest du dazu Berichte aus den Baumhausmagazinen, die jedes Jahr von den Freiwilligen zusammengestellt und veröffentlicht werden, Informationen zum Baumhaus-Buch sowie zu einem der wichtigsten Baumhaus-Projekte der Vergangenheit. Unsicher, wo du anfangen sollst? Kein Problem, browse doch einfach durch die Projektgalerie und sieh dir an was unsere Freiwilligen zu berichten haben.

Ganze Magazine

Jede Baumhaus-Generation war auch für die Erzeugung von Medien verantwortlich. Unter anderem sind so die Baumhaus-Magazine entstanden. Hier findest du einige Magazine zur Auswahl.

Ein Projekt im Detail

Das Slumkids Projekt

Wer heutzutage über China redet, hat meist das Bild prosperierender Millionenstädte mit immer reicher werdenden Bewohner:innen im Kopf. Eine ganz andere Seite dieses riesigen Landes begegnete den Freiwilligen der ersten Generationen auf den Straßen von Liuku, einer Stadt im Nordosten Yunnans an der Grenze zu Myanmar: Kinder, die Müll sammeln.

In der Generation 2011/2012 gelang es dann, einen richtigen Kontakt zu den Familien dieser Kinder aufzubauen, die versteckt an den Rändern Liukus leben und von denen ein Großteil der Bewohner:innen Liukus keinerlei Kenntnis hat. Warum gibt es diese Kinder? Die Antwort auf diese Frage liegt in ihrem Herkunftsgebiet begründet: den steilen und unfruchtbaren Bergen des Fugong-Countys nördlich von Liuku. Hier leben vor allem Mitglieder der Lisu-Minderheit, die sich durch ihre eigene Sprache und Kultur von den Han-Chinesen unterscheiden.

In Folge der politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen in der Vergangenheit Chinas sahen sich viele Lisu dazu gezwungen, Ackerbau zu betreiben. Da ihre Heimat keine ausreichende Lebensgrundlage mehr bot, zogen viele Lisu-Familien weg. Sie gingen in nahe gelegene Städte wie Mangkuang, nach Liuku oder sogar nach Myanmar. In Liuku angekommen wurden die traditionell in Dorfgemeinschaften organisierten Familien an den Rand der Gesellschaft gedrängt und leben nun sehr häufig illegal auf gepachtetem Land in der stetigen Gefahr, vertrieben zu werden. Da viele dieser Familien kein Chinesisch sondern nur Lisu sprechen, müssen sie Müll und Plastikflaschen sammeln, um diese dann weiter zu verkaufen, arbeiten als Moto-Fahrer oder bei der Müllabfuhr. Die Kinder helfen von klein auf beim Flaschen sammeln oder passen auf ihre vielen Geschwister auf. Für Schulbildung bleibt da wenig Zeit und ihre Zukunft bewegt sich zwangsläufig auf ein Leben in Armut zu.

Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, wurde das Slumkids-Projekt ins Leben gerufen. Mithilfe eines Patenschaftsprogramms mit Paten in Deutschland, kann das Baumhaus-Projekt diesen Kindern ermöglichen, eine Schule zu besuchen.

2012 wurden die ersten 21 Kinder im schulfähigen Alter eingeschult. Mittlerweile konnte ihre Zahl auf 56 wachsen. Durch die jährlichen Beiträge der Paten und Patinnen können Schulgebühren, Schuluniform, Bücher und Verpflegung finanziert werden. Insgesamt zeigen die Slumkids in der Schule Leistungen, die dem Klassendurchschnitt entsprechen. Fast alle Kinder haben anfangs Probleme mit Chinesisch, zeigen jedoch große Lernfortschritte und können die Sprache nun besser sprechen als ihre Eltern. Ein paar Schülerinnen und Schüler weisen trotz ihrer schwierigeren Ausgangssituation sehr großes Potential auf.

Inzwischen besuchen die ersten Schüler schon die fünfte oder sechste Klasse, sodass bald der Wechsel auf die Mittelschule ansteht, bei dem wir die Kinder weiter unterstützen möchten. Und es zeichnen sich die ersten kleinen Veränderungen ab. In der Stadt sind die Slumbewohner:innen nun nicht mehr unsichtbar, sie sind ein bisschen mehr Teil der Gesellschaft geworden, denn sie können sich verständigen. Die Kinder können ihre Eltern im Alltag unterstützen, denn im Gegensatz zu ihnen, können sie lesen und schreiben. Und auch die jüngeren Geschwister profitieren: Manche verstehen und sprechen schon ein bisschen Chinesisch, obwohl sie selbst noch nicht in die Schule gehen.

Unsere Vision ist es, den Kindern die gleichen Chancen auf Bildung zu ermöglichen wie gleichaltrigen Schüler:innen Liukus. Durch Bildung kann sich also eine Zukunft in Armut in eine Aussicht auf Sicherheit, Akzeptanz in der Gesellschaft und ein glücklicheres Leben wandeln. Wenn Sie diese Idee unterstützen wollen, können Sie uns helfen, den Kindern die Schulgebühren, eine ausreichende Verpflegung und wenn nötig auch die medizinische Versorgung zu finanzieren. Werden Sie Pate oder Patin und verändern Sie die Zukunft eines Kindes, das ohne Sie keine Chance auf Bildung hat.

Wenn Sie an einer Patenschaft interessiert sind oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne unter slumkids@baumhaus-projekt.de.

Dokumentationen

Das Baumhaus-Buch

Was Erleben und Erfahren junge Menschen während eines Freiwilligendienstes? Wie gehen Sie damit um? Zentrale Fragen und Erfahrungen werden in dem Buch „Zwischen Verstehen und Missverstehen“ behandelt. Tagebuch- und Blogeinträge, Notizen von Familienangehörigen und Freunden aus den Gastländern werden zu einem vielfältigen Mosaik.

Dieses Mosaik ist entstanden während dem regelmäßigen Zusammenkommen, unzähligen Telefonaten und Videokonferenzen von acht ehemaligen weltwärts-Freiwilligen, welche mit dem Baumhaus-Projekt der Peter-Jochimsen-Stiftung g. in China, Ghana und Peru gelebt haben.

Im Zentrum des Projekts stand die kritische Auseinandersetzung mit dem Freiwilligendienst. Die Kritik an dem Programm gibt es schon seit der Einführung 2007, es würde koloniale Machtverhältnisse reproduzieren und nur privilegierte junge Deutsche würden auf Kosten des Staates ein Jahr Urlaub machen. Das Buch „Zwischen Verstehen und Missverstehen“ versucht darzustellen, wie die Freiwilligen, Angehörigen und Freunde aus den Gastländern den Dienst erlebt haben und wie sie nach der Rückkehr über das Jahr denken.

Es stellt eine Sammlung von Geschichten und Anekdoten dar und zeigt auf, dass es auf einfache Fragen selten einfache Antworten gibt.

Das Buch kann im Borbyer Werkstatt Verlag bestellt werden: http://borbyverlag.de/